Publikation: Wenn der Kritischen Infrastruktur das Wasser ausgeht

Der Bevölkerungsschutz unterliegt nicht nur einem reinem gesellschaftlichen Wandel, sondern auch stetiger Innovationen und Weiterentwicklungen im technologischen Bereich. In diesem Hinblick erfolgte eine Erweiterung des Forschungsschwerpunkts BigWa zu „Bevölkerungsschutz und Sicherheitsforschung im gesellschaftlichen und technologischen Wandel“ (Fekete, Hetkämper und Norf 2020).

Denn mit diesem fortschreitendem Wandel entstehen auch neue Abhängigkeiten, welche nicht zu vernachlässigen sind. So ist eine Voraussetzung für einen erfolgreichen und effizienten Bevölkerungsschutz, dass die notwendigen abhängigen (Kritischen) Infrastrukturen auch im Schadensfall funktionsfähig bleiben. Die vorgestellte Publikation gibt sowohl einen Einblick mit welchen Problemstellungen sich die Forschung in diesem Bereich befasst, als auch ein Fallbeispiel für den Transfer von Erkenntnissen in die Praxis.

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Abstract

Die Wasserver- und -entsorgung sind nicht nur Bestandteile der Daseinsvorsorge, beide gehören auch zu den sog. Kritischen Infrastrukturen (KRITIS), bei deren Ausfall empfindliche Störungen der Grundversorgung und Gefährdungen für Leben und Gesundheit bis hin zur Störung der Öffentlichen Sicherheit resultieren können. Diese Rolle der Wasserwirtschaft wirft in einigen Bereichen noch immer neue Fragen auf. Starkregen und Hochwasser aber auch die eingeschränkte Wasserbereitstellung bei Waldbränden betreffen immer häufiger auch Kräfte der Einsatzorganisationen wie z.B. der Feuerwehren.

Auch die elementare Versorgung von Einrichtungen des Gesundheitswesens in Notsituationen ist gegenwärtig Gegenstand von Forschungsprojekten wie NOWATER. Ähnlich wie beim Thema Stromausfall ergeben sich aus dem Blickpunkt KRITIS auch hier neue Planungsszenarien, wie die Betreiber von Krankenhäusern gemeinsam mit Behörden und Einsatzorganisationen in einem solchen Fall eine Minderversorgung oder gar den Ausfall der Wasserver- oder -entsorgung bewältigen können.

Des Weiteren erfolgt ein direkter Transfer der Erkenntnisse aus der Forschung in die Praxis bei den KRITIS-Betreibern. So untersucht das Institut für Rettungsingenieurwesen und Gefahrenabwehr für die Stadtentwässerung Peine aktuell die Risiken und Auswirkungen von Extremwetterereignissen sowie Infrastrukturausfällen auf den Betrieb. Aus dieser Untersuchung werden Maßnahmen abgeleitet, um die Funktionsfähigkeit der Stadtentwässerung bei Schadensereignissen zu gewährleisten und damit die Versorgungssicherheit aufrechtzuerhalten.

Zum Volltext.

Hetkämper, Chris; Fekete, Alexander; Joel, Elena; Krause, Steffen; Schaum, Christian; Wick, Natalie (2020) Wenn der Kritischen Infrastruktur das Wasser ausgeht. wwt – wasserwirtschaft wassertechnik. Modernisierungsreport 2020/21 Krisenmanagement und Zukunftsgestaltung. 6-10

Fekete, Alexander; Hetkämper, Chris; Norf, Celia (2020) Bevölkerungsschutz im Wandel – gesellschaftliche und technische Aspekte der Transformationsforschung im Bereich Sicherheit, Gefahrenabwehr und Risikomanagement. IN: Fekete, Alexander; Hetkämper, Chris; Norf, Celia (Eds.) (2020) Bevölkerungsschutz im gesellschaftlichen Wandel (BigWa). Integrative Risk and Security Research, 1/2020: 4-7.